Schauen Sie sich in Ihrer Gegend um. Welche Lebensräume prägen das Landschaftsbild? Erfahren Sie auf dieser Seite, welche der 111 Arten in diesen Lebensräumen vorkommen können.
Schauen Sie sich in Ihrer Gegend um. Welche Lebensräume prägen das Landschaftsbild? Erfahren Sie auf dieser Seite, welche der 111 Arten in diesen Lebensräumen vorkommen können.
Im Bereich Arten findest du zu allen 111 Arten einen Steckbrief. Darin wird nicht nur die Besonderheit des jeweiligen Tieres oder der Pflanze erklärt, sonder auch wie du selbst sofort aktiv werden kannst.
Es ist schon gewagt, die Feldflur als Ganzes zu betrachten. Normalerweise werden Einzelelemente herausgenommen: die Hecke, der Acker, die Wiese, der Ackerrain und die Böschung. Ökologisch gesehen ist aber genau diese ganzheitliche Schau sinnvoll, denn es gibt in der Natur fast nur ein Miteinander – eine Hecke allein bietet den Tieren kaum eine Überlebensmöglichkeit.
Entscheidend für die Besiedlung einer Feldflur ist ihre Vielgestaltigkeit, wobei insbesondere eine kleinparzellierte Bewirtschaftung Rückzugsmöglichkeiten und ein hohes Wiederbesiedlungspotenzial bieten. Hecken und blütenreiche Wiesen sind nicht nur für Hase, Rebhuhn und Neuntöter attraktive Lebensräume, sondern auch für zahlreiche Käfer und Insekten. Genauso ist es auch mit den Äckern: Kleine Parzellen und Ackerraine sowie angrenzende Böschungen erhöhen den Artenreichtum, eine monotone „Ackerwüste“ verringert ihn.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Feldhamster
Vögel:
Braunkehlchen, Bluthänfling, Distelfink, Feldlerche, Kiebitz, Neuntöter, Rebhuhn, Turmfalke
Käfer:
Goldlaufkäfer
Pflanzen:
Karthäuser-Nelke, Kleinling, Sommer-Adonisröschen
Jeder weiß es und doch sind viele Menschen überrascht: Tiere und Pflanzen gehören genauso in die menschlichen Siedlungen wie wir selbst. Viele Arten sind sogar auf unsere Gebäude und das menschliche Umfeld angewiesen, damit sie in unserer Klimazone überleben können. Beispielsweise besiedeln viele Fledermausarten Dachstühle, Keller und Stollen oder aber sie verstecken sich tagsüber hinter Fensterläden. Vögel wie Schwalben, Mauersegler und Hausrotschwanz brüten an oder zumindest im Schutz von Gebäuden. Und in den Gärten kann es bei entsprechender Pflege und Bepflanzung munter kreuchen und fleuchen. Selbst anspruchsvolle Tier- und Pflanzenarten können innerhalb von Siedlungen vorkommen. Beispielswiese benötigen Wildbienen und Hummeln nur wenige Quadratmeter blütenreicher Fläche sowie geeignete Nistmöglichkeiten. Dies könnte unter anderem eine Trockenmauer sein oder ein altes Fachwerkhaus mit Lehmwänden.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Braunes Langohr, Großer Abendsegler
Reptilien:
Zauneidechse
Vögel:
Alpensegler, Bluthänfling, Distelfink, Mehlschwalbe, Turmfalke
Käfer:
Goldlaufkäfer
Wildbienen:
Blauschwarze Holzbiene, Natternkopf-Mauerbiene
Pflanzen:
Guter Heinrich
Die manuelle Bodenbearbeitung, die Kultivierung der Reben und die Gestaltung einer abwechslungsreichen Landschaft mit Obstbäumen, Brachen, Hecken und anderen Strukturen haben den Weinberg zu einem ganz besonderen Biotop gemacht. Neben den Rebzeilen, den Zwischenrebzeilen und den vielen Wegen gehören auch Trockenmauern, Steinriegel, Raine und Hecken zum Lebensraum Weinberg. Das Landschaftsbild wird also von vielen verschiedenen Elementen geprägt, weshalb ein Weinberg meist auch einen hohen Artenreichtum beherbergt. Um sich an diese Vielfältigkeit uns den trockenen, warmen und strukturreichen Standort anzupassen, hat sich eine typische Weinbergsflora und -fauna entwickelt.
Die „Hackbewirtschaftung“ der Rebzeilen lockerte regelmäßig den Boden und schuf einen Lebensraum für wärmeliebende, mediterrane Frühjahrsblüher, die sich anderswo nicht gegen beispielsweise stark wüchsige Gräser behaupten konnten. Im Wingert bekamen sie eine Chance sich auszubreiten. Solche Weinbergsrefugien sorgten schließlich schnell dafür, dass diese „Hackflora“ außerhalb der Weinberge so gut wie nicht mehr vorkamen. Neben den Pflanzen haben sich auch viele Tiere an die extremen Bedingungen im Weinberg angepasst und sind zu wahren Spezialisten geworden. Trockenmauern z. B. beherbergen besonders viele Arten.
In den unverfugten Mauern bilden sich Hohlräume und Ritzen, in die nicht nur Pflanzen ihre Wurzeln zwängen, sondern vor allem wärmeliebende Tiere einen Rückzugsort finden, wenn sich die Außenmauer in der Sonne bis zu 70°C aufgeheizt hat. Dieser extreme Lebensraum ist ideal für Reptilien, deren Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängt oder Sukkulenten, die Wasser in ihren Blättern speichern können. Andere Pflanzen bilden Wachsschichten auf der Oberseite, haben behaarte Blätter oder verholzen um sich vor der Hitze zu schützen.
Heute werden zwar in vielen Weinbergen Maschinen verwendet, und die Strukturen verändern sich, was die Arbeiten erleichtern sollen. Doch besonders in den steileren Rebhängen stehen auch heute noch dicht an dicht die langen Rebzeilen auf trockenem und steinigen Untergrund, die diesen Lebensraum so besonders machen.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Vögel:
Bienenfresser, Distelfink, Neuntöter
Wildbienen:
Natternkopf-Mauerbiene
Reptilien:
Mauereidechse, Zauneidechse, Schlingnatter
Pflanzen:
Weinbergs-Traubenhyazinthe
Sie können sich enorm aufheizen und Wärme für die Nacht speichern. Deshalb sind auch Trockenmauern und Steinriegel beliebt bei wechselwarmen Tieren wie beispielsweise Eidechsen und Schlangen. Felsen haben zudem den großen Vorteil, dass sie bei entsprechender Höhe dem Besiedler Sicherheit bieten – manche mögen es eben lieber etwas ungestörter. Außer einigen besonders gelenkigen und mutigen Menschen kommt kaum jemand eine steile Felswand hoch, um Pflanzen zu pflücken oder Nester zu inspizieren. Ökologisch gesehen gibt es weitere gemeinsame Merkmale: Wasser und Nährstoffe sind Mangelware, womit dieser Lebensraum seinen Bewohnern ziemlich harte Bedingungen zum Überleben stellt.
Auch Höhlen bieten guten Schutz vor Feinden, haben darüber hinaus aber auch noch einen anderen Effekt: Sie garantieren Sommer wie Winter ungefähr gleich bleibende Temperaturen. Somit finden hier beispielsweise viele Fledermausarten, aber auch Amphibienarten ein ideales Winterquartier. Denn wenn die Höhlen – oder auch künstlichen Schächte und stillgelegte Bergwerke – ausreichend weit und tief in den Untergrund reichen, gibt es dort keine Minustemperaturen.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Reptilien:
Kreuzotter, Mauereidechse, Schlingnatter, Zauneidechse
Vögel:
Alpensegler
Heuschrecken:
Blauflügelige Ödlandschrecke
Wildbienen:
Natternkopf-Mauerbiene
Pflanzen:
Echte Mondraute, Pfingstnelke
Ein See ist ein natürlich entstandenes Stehgewässer, das zumeist eine größere Wasserfläche und auch Tiefe aufweist. Demgegenüber versteht man in Baden-Württemberg unter einem Weiher traditionell ein flaches, nur wenige Meter tiefes, künstlich angelegtes Stillgewässer. Da Weiher oder (Fisch-)Teiche einen künstlichen Abfluss haben, werden sie oft regelmäßig abgelassen. Dadurch kann die Verlandung und die Faulschlammanreicherung deutlich zurückgedrängt werden.
Als Lebensräume werden alle Bereiche der Seen und Weiher genutzt. Im tiefen Wasser sind zahlreiche Fischarten zu finden und am Gewässergrund Insekten und Insektenlarven. Der Flachwasserbereich von Seen und Weihern wird von Unterwasserpflanzen, Schwimmblattgewächsen und über die Wasseroberfläche hinausragenden Pflanzen besiedelt. Sie dienen zahlreichen anderen Lebewesen als Unterschlupf. Zusammen mit der Verlandungszone und dem Uferstreifen sind sie die artenreichsten Lebensräume: Hier sind unter anderem Jungfische, Libellen, Wasserkäfer sowie zahlreiche Amphibienarten und Muscheln anzutreffen. Auch Säuger nutzen diesen Lebensraum, so beispielsweise Bisam, Otter und Biber.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Alpenspitzmaus, Biber, Sumpfspitzmaus
Amphibien:
Gelbbauchunke, Laubfrosch, Springfrosch
Vögel:
Eisvogel, Uferschwalbe
Fische:
Bitterling, Groppe
Weichtiere:
Kleine Flussmuschel
Libellen:
Gefleckte Heidelibelle, Gefleckte Smaragdlibelle
Pflanzen:
Eiförmige Sumpfbinse, Froschbis
Wenn sich die Uferbäume nicht mehr über das Gewässer hinweg berühren, spricht man von einem Fluss. Die Biologen teilen die Fließgewässer nach den Fischarten ein, die in bestimmten Abschnitten vorkommen: In Baden-Württemberg interessant sind die Forellenregion (Bachforelle), die Äschenregion (Äsche), die Barbenregion (Barbe) sowie die Brachsenregion (Brachse). Fließgewässer sind von Natur aus sehr dynamische Lebensräume, ihre Ufer können nach jedem Hochwasser anders aussehen. Steilufer brechen ab, Auflandungen erfolgen und aus dem überschwemmten Umland wird Material eingebracht. Doch der Ausbau der Fließgewässer durch den Menschen hat die Situation deutlich verändert: Das Flussbett ist oft in Mauern gezwängt, Wehre, Staustufen und andere quer zur Fließrichtung errichtete Bauten machen es den Tieren schwer, im Fluss zu wandern. Durch Einleitungen von Abwässern oder Abschwemmungen aus Wiesen und Äckern nimmt die Qualität des Gewässers deutlich ab. An Flüssen, die in Ruhe gelassen werden, entstehen Auwälder. Nicht begradigte Fließgewässer mit anschließendem Auwald und zahlreichen Seitengewässern oder Altarmen sind allerdings sehr selten geworden. Deshalb sind zahlreiche Tiere und Pflanzen, die ihren Lebensraum im und am Fliessgewässer haben, gefährdet.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Alpenspitzmaus, Biber
Fische:
Äsche, Atlantischer Lachs, Bachneunauge, Barbe, Nase, Steinbeißer, Streber, Groppe, Bitterling
Vögel:
Eisvogel, Flussregenpfeifer, Uferschwalbe
Weichtiere:
Kleine Flussmuschel
Wildbienen:
Blauschillernde Sandbiene
Heuschrecken:
Plumpschrecke, Wanstschrecke
Libellen:
Kleiner Blaupfeil, Kleine Zangenlibelle
Große Temperaturunterschiede, nur eine geringe Speicherfähigkeit von Wasser und ein geringer Nährstoffgehalt des Bodensubstrats – diese rauen Bedingungen sind die bestimmenden Merkmale des Lebensraums „Sandfläche“. Magere, aber artenreiche Sandrasen sind im Rheintal von Rastatt bis Mainz anzutreffen. Entstanden sind diese Binnendünen und Flugsandfelder in der Eiszeit. Heute sind die ehemaligen Kalksande mehrere Meter tief entkalkt. Bedingt durch Erdarbeiten finden sich immer wieder Kalksande neben kalkfreien Sanden mit dem jeweils typischen Bewuchs. Viele Flächen wurden seit Jahrhunderten mit Kiefern aufgeforstet – sie sind damit als Lebensraum für Sandspezialisten wenig interessant. Dagegen sind offene Sandflächen sowie Sandflächen mit lückiger Vegetation für zahlreiche an diese Standortextreme angepasste Tier- und Pflanzenarten von außerordentlicher Bedeutung.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Käfer:
Dünen-Sandlaufkäfer
Wildbienen:
Blauschillernde Sandbiene
Heuschrecken:
Blauflügelige Ödlandschrecke
Der sogenannte Sander, auch Sand- oder Schotterfläche genannt ist eine Landschaft aus Schwemmkegeln, welche den Gletschern vorgelagert ist, und vorwiegend aus Kiesen und Sanden besteht. Auch die Brennen, also die Kiesanspülungen im Hochwasserbereich von Flüssen, sind natürliche Schotterflächen. Doch solche Lebensräume sind heute durch die Regulierung der Flüsse selten geworden. So werden heute in viel größerem Umfang vom Menschen geschaffene Schotterflächen von Flora und Fauna besiedelt. Dies können Kiesabbaustellen, Bahnanlagen oder Industriebrachen sein. Verdichtete offene Bodenstellen entsprechen in der Feinstruktur zwar nicht den Schotterflächen, sie sind aber durchaus für viele Arten attraktiv, die ansonsten auf Kies und Schotter leben.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Amphibien:
Wechselkröte
Reptilien:
Zauneidechse
Vögel:
Bienenfresser, Flussregenpfeifer, Uferschwalbe
Käfer:
Dünen-Sandlaufkäfer
Wildbienen:
Blauschillernde Sandbiene, Bunthummel, Weißfleckige Wollbiene
Heuschrecken:
Blauflügelige Ödlandschrecke
Pflanzen:
Echte Mondraute
Am Waldrand hören die Bäume auf – eigentlich ganz einfach. Nur gibt es recht unterschiedliche Übergänge vom Wald zum Offenland: sehr abrupt oder – ökologisch weit attraktiver – mit vorgelagerten Sträuchern und vielen Saumpflanzen. Viele Tierarten bevorzugen Waldränder eher als das Waldinnere, weil hier sowohl die Schutzfunktion als auch eine gute Lichtsituation gewährleistet ist. Je sanfter der Übergang von offener Landschaft hin zum Wald ist, desto geringer ist die Gefahr, dass bei Sturm der Wind unter die Baumkronen fährt und die äußeren Baumreihen entwurzelt. Neben den Waldrändern haben auch die Waldlichtungen im Innern des Waldes eine besondere Funktion für Pflanzen und Tiere. Dort gibt es eine attraktive Krautschicht, die zahlreiche Tiere als Nahrungsquelle nutzen. So finden andererseits auch die Räuber hier gute Beute.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Bechsteinfledermaus, Gartenschläfer, Haselmaus, Wildkatze
Vögel:
Auerhahn, Baumpieper, Gartenrotschwanz, Rotmilan
Schmetterlinge:
Alexis-Bläuling, Bergkronwicken-Widderchen, Platterbsen-Widderchen, Schlüsselblumen-Würfelfalter
Wildbienen:
Bunthummel, Skabiosen-Sandbiene, Weißfleckige Wollbiene
Käfer:
Alpenbock, Goldlaufkäfer, Großer Rosenkäfer, Hirschkäfer
Heuschrecken:
Plumpschrecke
Pflanzen:
Arnika, Echte Mondraute, Elsbeere, Färber-Scharte, Gewöhnliche Pechnelke
In Mitteleuropa gab es ursprünglich fast überall Wald. Heute kennzeichnet eine geregelte Forstwirtschaft unseren Wirtschaftswald. In naturnahen Waldflächen sieht es jedoch meist anders aus: hier gibt es tote und absterbende Bäume, und genau diese sind eine unentbehrliche Lebensstätte für Vögel (Spechte, Hohltaube), Käfer (Totholz bewohnende Arten wie etwa der Hirschkäfer oder der Alpenbock) und Säuger (Fledermäuse, Bilche, Marder). Lücken im Wald entstehen durch schwere Stürme. In deren Gefolge kommen häufig Schädlinge wie beispielsweise der Borkenkäfer und vergrößern die Lücken im Wald. Viele Falter, Vögel, Säugetiere und andere Tierarten sind auf einen lichten Wald mit einer gut ausgebildeten Krautschicht am Boden angewiesen. Eine Naturverjüngung nach solchen Käferkalamitäten oder auch eine starke Durchforstung im Wirtschaftswald bietet in diesem Sinne große Chancen für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Gartenschläfer, Haselmaus, Wildkatze
Amphibien:
Gelbbauchunke
Vögel:
Auerhahn, Gartenrotschwanz, Hohltaube, Mittelspecht, Rotmilan, Schwarzspecht
Schmetterlinge:
Platterbsen-Widderchen
Käfer:
Alpenbock, Großer Rosenkäfer, Hirschkäfer, Kleiner Puppenräuber
Pflanzen:
Breitblättriges Knabenkraut, Elsbeere, Färber-Scharte, Gelber Frauenschuh
Wenig Nähstoffe verdanken unsere Magerrasen, ihre Entstehung und ihren Erhalt in erster Linie der extensiven Beweidung durch Schafe und Rinder. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so auf kargen Böden wie beispielsweise auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald Sonderstandorte für Pflanzen und Tiere, die sich gegen Konkurrenz nur schlecht durchsetzen können und deshalb auf nährstoffarme Standorte ausweichen mussten. Meist sind diese Tiere und Pflanzen auch sehr widerstandsfähig gegen Trockenheit. Die typische Nutzung dieser Standorte ist auch heute noch die Wanderschäferei und die Rinderhaltung. Dabei werden viele Samen und Kleintiere durch die Weidetiere weiter verbreitet. Ohne Nutzung kommen Gehölze auf, die Magerrasen werden dann nach und nach zu Wald.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Vögel:
Neuntöter
Schmetterlinge:
Alexis-Bläuling, Esparsetten-Widderchen, Kleiner Schlehenzipfelfalter, Kreuzenzian-Ameisenbläuling, Lilagold-Feuerfalter, Schlüsselblumen-Würfelfalter, Schwarzfleckiger Ameisenbläuling, Wegerich-Scheckenfalter
Wildbienen:
Bunthummel, Skabiosen-Sandbiene, Weißfleckige Wollbiene
Heuschrecken:
Blauflügelige Ödlandschrecke, Warzenbeißer
Pflanzen:
Arnika, Echte Mondraute, Gewöhnliche Pechnelke, Karthäuser-Nelke, Küchenschelle
Damit sich die Gras- und Heuproduktion aber auch wirtschaftlich lohnt, muss ordentlich gedüngt werden. Doch viel düngen und häufig mähen – das vertragen nur wenige Pflanzen- und Tierarten. Dabei ist die Vielfalt an Pflanzen und Tieren direkt von der Nutzungsintensität abhängig. Es verwundert deshalb nicht, dass heute nur noch ein geringer Anteil des Grünlandes wirklich blütenreich ist: Bei intensiver Nutzung verschwinden die Blumen, und die Gräser übernehmen die Herrschaft. Wird dagegen, wie früher üblich, nur zwei bis dreimal im Jahr gemäht und wenig gedüngt – und das am besten nur mit Festmist – dann blühen in solche Wiesen viele Blumen, welche wiederum zahlreichen Tieren Nahrung und Lebensraum bieten. Bei Streuobstwiesen sind insbesondere große, hochstämmige Obstbäume für viele Tierarten als Lebensraum geeignet. Ihr ökologischer Wert wird noch gesteigert, wenn auch abgestorbene Teile am Baum bleiben dürfen, bis der Wind sie abbricht.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Säugetiere:
Braunes Langohr, Gartenschläfer, Großer Abendsegler, Haselmaus
Vögel:
Bluthänfling, Braunkehlchen, Distelfink, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Neuntöter, Rotmilan, Steinkauz, Wendehals
Schmetterlinge:
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Käfer:
Kirschbaum-Prachtkäfer
Wildbienen:
Blauschwarze Holzbiene, Bunthummel, Grauschuppige Sandbiene, Skabiosen-Sandbiene
Heuschrecken:
Plumpschrecke, Wanstschrecke
Pflanzen:
Arnika
Da Hochmoore keinen Kontakt zum Grundwasser haben, sind sie auf Regenfälle angewiesen und auf diejenigen Nährstoffe, die aus der Luft eingetragen werden. Somit sind dies Lebensräume für hochgradige Spezialisten. Selbst extrem anspruchslose Pflanzen benötigen daher manchmal noch Mechanismen, um zusätzliche Nährstoffe zu erhalten, zum Beispiel als Insektenfresser. Und auch die hier lebenden Tiere müssen hart im Nehmen sein: der hohe Säuregrad des Wassers lässt kaum Amphibien zu, einige Käfer und Libellenarten aber haben sich auf diesen Lebensraum spezialisiert. Durch den Abbau von Torf als Brennstoff und Entwässerungen sind nahezu alle Hochmoore in Baden-Württemberg degeneriert. Immerhin gibt es seit einigen Jahrzehnten große Anstrengungen, diese Entwicklung der letzen Jahrhunderte wieder rückgängig zu machen.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Reptilien:
Kreuzotter
Vögel:
Auerhahn
Libellen:
Kleine Moosjungfer
Pflanzen:
Rundblättriger Sonnentau
Ackerbaulich nutzen lassen sie sich allerdings nur schlecht. So wurden sie in der Vergangenheit vor allem dazu verwendet, Einstreu für die Tiere und in trockenen Jahren auch Futter zu gewinnen. Da sich aber heute diese Nutzung meist kaum noch lohnt, liegen sie oft brach, verbuschen schnell oder werden zu Hochstaudenfluren. So sind die typischen nährstoffarmen, ungedüngten Streuwiesen als Lebensraum mittlerweile äußerst selten geworden – und damit auch anspruchsvolle Tier- und Pflanzenarten, die bei Düngung und Austrocknung schnell verschwinden. Die heute noch bestehenden Feucht- und Nasswiesen werden oft nach wie vor als Futterwiesen genutzt, wobei sie zusätzlich meist gedüngt werden. Trotzdem eignen sie sich als Lebensraum für feuchteliebende Tier- und Pflanzenarten.
In diesem Lebensraum können folgende Arten vorkommen:
Vögel:
Braunkehlchen, Feldschwirl, Kiebitz
Schmetterlinge:
Lilagold-Feuerfalter, Lungenenzian-Ameisenbläuling, Natterwurz-Perlmutterfalter, Randring-Perlmutterfalter
Käfer:
Sumpf-Halsläufer
Heuschrecken:
Sumpfschrecke
Libellen:
Gefleckte Smaragdlibelle, Kleiner Blaupfeil
Pflanzen:
Berg-Sandrapunzel, Breitblättriges Knabenkraut, Färber-Scharte, Gewöhnliche Natternzunge, Herzblatt, Rundblättriger Sonnentau, Trollblume
Im Bereich Arten findest du zu allen 111 Arten einen Steckbrief. Darin wird nicht nur die Besonderheit des jeweiligen Tieres oder der Pflanze erklärt, sonder auch wie du selbst sofort aktiv werden kannst.